Autor: Volker Schmidt
Jahr: 1993
Ort: Lieps
Bibliografische Angaben: Schmidt, Dr. Volker: Rethra, Mecklenburgs versunkene Akropolis, in: Mecklenburg Magazin, Regionalbeilage der SVZ und der NNN, Nummer 22, 29. Oktober 1993 Titelseite und S. 7-11
Kurzvorstellung:
Volker Schmidt stellt hierbei in vier Abschnitten seine 22 Jahre dauernde Forschungsarbeit im Liepsgebiet vor, die ihn davon auszugehen bewog Rethra gefunden zu haben. Den einzelnen Abschnitten sind am Rand jeweils chronologische Angaben beigefügt („Lutizische Chronik“).
1. Vom grünen Tisch zur Feldforschung, 600 Jahre Suche nach Rethra (S. 8): Im ersten Abschnitt gibt Schmidt einen knappen Überblick über die seiner Meinung nach 600 Jahre währende Rethraforschung, wobei er die Grabungen des Neubrandenburger Museums von 1968 bis 1990 als wegweisend ansieht.
2. Priester machen Politik, Kult- und Machtzentrum des Lutizenbundes (S. 9): Im zweiten Abschnitt behandelt Schmidt die Geschichte der slawischen Stämme und die Rolle Rethras, die sich aus Berichten von Chronisten mutmaßen lässt. Dabei bemüht sich Schmidt die Berichte der Chronisten seinen Grabungsergebnissen anzupassen.
3. Göttertempel und Totenhain, Leben und Sterben auf einer Inselsiedlung (S.10): Im dritten Abschnitt stellt Schmidt die Ergebnisse der Ausgrabungen vor. Auf dem Hanfwerder, wo der Schwerpunkt der Grabungen gelegen hat, fand sich ein Gebäude welches Schmidt als Tempel anspricht – es ist allerdings 100 Jahre jünger als der belegte Zeitraum der Existenz Rethras. In der Fischerinsel sieht Schmidt eine Kaufmannssiedlung, in den Inseln Kietzwerder und Binsenwerder Dienstsiedlungen, die zum adligen Sitz auf dem Hanfwerder gehörten.
4. Die Vision des Fischers Blanck, Ein Sagenkreis schließt sich (S. 11): Im letzten Abschnitt fasst Schmidt die Erforschung des Lieps-Gebietes noch einmal zusammen, wobei er dabei die Hypothesen von Franz Boll und die Ausgrabungen von Brückner und Oesten anführt. Insgesamt sieht Schmidt in der bei den Grabungen aufgefundenen feudalen Siedlung aus spätslawischer Zeit einen „wissenschaftlich gesicherten Nachweis“ für die Auffindung Rethras.