Autor: Joachim Herrmann
Jahr: 1971, 1972
Ort: Gatsch-Eck, Fischerinsel
Bibliografische Angaben: Herrmann, Joachim: Bemerkungen zum Rethra-Problem, in: Mitteilungen des Bezirksfachausschusses für Ur- und Frühgeschichte, Nr. 19, Deutscher Kulturbund Neubrandenburg, Bezirkskommission Natur und Heimat, Neubrandenburg 1972 S. 31-37
Kurzvorstellung:
Herrmann versucht eine neue Rethra-Hypothese im Bereich des Tollensesees aufzustellen. Zunächst betrachtet er jenen Vorsprung am Schlossberg bei Feldberg, wo Schuchhardt einst den Tempel Rethras vermutet hatte. Dieser hat gewisse Ähnlichkeiten mit dem in Nowgorod ausgegrabenen Perun-Heiligtum. Da der Schlossberg durch die Grabungen Herrmanns als Rethra-Standort ausgeschlossen wurde, bemüht sich Herrmann nun Rethra in dem Bereich um die Tollense zu lokalisieren. Seine Hypothese zielt auf die Halbinsel Gatsch-Eck am Westufer des Tollensesees ab. Herrmann entwickelt dabei eine schlüssige Argumentation, nach der die zeitlich versetzt schreibenden Chronisten Thietmar von Merseburg und Adam von Bremen nicht widersprüchliche Berichte über Rethra geschrieben haben, sondern die jeweils vorhandene Situation zu ihrer Zeit beschrieben hatten. In Gatsch-Eck vermutet Herrmann das „Alt-Rethra“ (Riedegost) Thietmars, auf der Fischerinsel, von der keine entsprechend alten Funde vorliegen, hätte sich demnach das „Neu-Rethra“ Adams von Bremen befunden.