Autor: Rudolf Virchow, Alfreg G. Meyer, Gustav Oesten
Jahr: 1881
Ort: Carwitz, Feldberg, Zansen, Carwitzer See
Bibliografische Angaben: Virchow, Rudolf; Meyer, Alfred G.; Oesten, Gustav: Besprechung über die archäologische Excursion nach Feldberg (Mecklenburg-Strelitz), in: Zeitschrift für Ethnologie, Jahrgang 13, 1881, Sitzung am 16. Juli 1881, S. 267-270 (Virchow), S. 270-276 (Meyer), S. 276-278 (Oesten)
Originaltext
Kurzvorstellung:
Die auf Anregung von Gustav Oesten zustande gekommene Exkursion der Berliner Anthropologischen Gesellschaft vom 11. bis 12. Juni 1881 wird in diesem Beitrag von drei Autoren thematisiert.
Rudolf Virchow gibt einen Einstieg und schildert die Umstände der Exkursion, wobei er näher auf den Anlass eingeht – die durch Oesten im Jahr zuvor vermutete Lage von Rethra auf drei Inseln zwischen dem Zansen und dem Carwitzer See. Im Verlaufe der Exkursion wurden hier dann tatsächlich die von Oesten diesbezüglich erwähnten Pfahlsetzungen festgestellt, die auf Brücken zwischen den Inseln hinweisen. Die Inseln selbst brachten nur wenige Funde zu Tage, Virchow betrachtet auch deren Lage als mit Rethra nur schwer zu vereinbaren. Virchow sieht erst nach gründlichen Lokalforschungen die Beantwortung der verwickelten Rethra-Frage für möglich an.
Eine ausführliche Analyse der Chronisten im Hinblick auf die Inseln im Carwitzer See gibt hierauf Alfred Meyer. Thietmar von Merseburg und Adam von Bremen werden im Original und den möglichen Übersetzungs- und Lesarten ausführlich vorgestellt, wobei Meyer zu einer kritischen Einschätzung bezüglich der möglichen Lage von Rethra auf den Inseln im Carwitzer See gelangt.
Gustav Oesten stellt zum Abschluss Notizen zum Ablauf der Exkursion vor, teilt von ihm lokal in Erfahrung gebrachte Einzelheiten zu den Brückenpfahlsetzungen mit und geht auf vermutliche Grenzsicherungsanlagen der Umgebung ein. Er versucht die widersprüchlichen Chronistenbeschreibungen den Inseln anzupassen: Thietmars „Burg mit drei Toren“ vermutet er direkt auf den Inseln, Adams „Stadt mit neun Toren“ ist für ihn ein größerer in der Umgebung befindlicher Bezirk.