BEYER/1867/WUSTROW, TOLLENSE, FISCHERINSEL


Autor: Wilhelm Gottlieb Beyer
Jahr: 1867
Ort: Fischerinsel bei Wustrow am Tollensesee
Bibliografische Angaben: Beyer, Wilhelm Gottlieb: Seitenblicke auf Rethra und Arkona, in: Jahrbücher des Vereins für meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde, 32. Jahrgang, Schwerin 1867, S. 134-148
Originaltext

Kurzvorstellung:
Beyer geht auf den Stand der Rethra-Forschung zu seiner Zeit ein, das heißt darauf, dass es sich bei Rethra bzw. Riedegost um ein und denselben Ort gehandelt hat und dieser am Ufer der Tollense zu suchen ist. Lisch vermutete Rethra bei Prillwitz, Boll auf dem Hanfwerder. Beyer selbst ist der Ansicht, dass sich Rethra bei dem Dorfe Wustrow am Westufer der Tollense befunden hat und der Tempel von Rethra auf der nahe gelegenen Fischerinsel. Dieses Gebiet sollte sich laut Lisch aber bereits im Stammesgebiet der Tollenser befunden haben. Beyer argumentiert schlüssig, warum die Interpretation der Stiftungsurkunde des Klosters von Broda aus dem Jahre 1170 durch Lisch fraglich ist, und legt ebenso schlüssig eine eigene Interpretation vor, welche gerade Wustrow im Lande der Redarier lokalisiert. Das Land der Redarier – „Raduir“ bzw. Radwer sieht Beyer als größeren „Tempelhain“ an, zu dem es mehrere Eingänge gegeben hat, die er in der näheren Umgebung zu verorten versucht. Dabei erwähnt er auch den Flurnamen „Rhida“ in nicht genau bestimmter Lage bei Penzlin, in welchem er einen Hinweis auf einen Eingang nach Radwer erkennt. Beyers „Seitenblicke“ sind nicht nur eine Hypothese, sondern beinhalten darüber hinaus zahlreiche bis heute aktuelle Gedanken zu ungeklärten Fragen – wie die z.B. eine Deutung des redarischen Götternamens „Zuarasici“ oder mögliche Parallelen zu dem Heiligtum Arkona auf Rügen.

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