BRÜCKNER/1882, 1883/PRILLWITZ, LIEPS, HANFWERDER, LIEPSBRUCH


Autor: Ludwig Brückner
Jahr: 1882, 1883
Ort: Prillwitz, Lieps (See), Hanfwerder, Liepsbruch
Bibliografische Angaben: Brückner, Ludwig: Bericht über eine Excursion nach denjenigen Uferpunkten der Tollense und Lieps, an welchen die Lage von Rethra gesucht worden ist, in: Zeitschrift für Ethnologie, Jahrgang 15, Sitzung am 20. Januar 1883 S. 34-48
Originaltext


Kurzvorstellung:
Brückner gibt in seinem Beitrag einen Überblick über eine Exkursion am 28.07.1882 zu an der Lieps und an der Tollense gelegenen Orten, wo Rethra vermutet wurde. Das Ziel der Exkursion sollte ein Abgleich der Örtlichkeiten mit den Beschreibungen der Chronisten sein. Während die Chronisten Thietmar von Merseburg und Adam von Bremen von Brückner als Quellen herangezogen werden (beide würden nach Brückners Meinung denselben Ort beschreiben), widmet sich Brückner ausführlich den vorhandenen Rethra-Hypothesen, vor allem der Hypothese von Sponholz (Rethra=Broda). Ausführliche Erwähnung finden auch Untersuchungen zu den Grenzen des Redarierlandes, die sich an der Stiftungsurkunde des Klosters zu Broda orientieren.

Die Exkursion selbst führte nach Wustrow und auf die Fischerinsel im Tollensesee, wo im Wasser befindliche Pfahlsetzungen untersucht wurden, sowie in die Gegend um Prillwitz an der Lieps. In Augenschein genommen wurden dabei der alte Schlossberg (Ritterberg), der Hanfwerder, das Liepsbruch (heute Nonnenhof), der Leinhorst, der kleine Horst, der große Horst und der Bacherswall. Für eine künftige Untersuchung merkt Brückner den Kietzwerder in der Lieps sowie den Wanzkaer und Rödliner See vor.

Nach Brückners Ansicht hätte sich Rethra wahrscheinlich an der Lieps befunden, wobei er Prillwitz oder das Liepsbruch und den Hanfwerder als mögliche Standorte benennt. Abhängig macht er dies von den Ergebnissen der Untersuchung des Wanzkaer und des Rödliner Sees. Die zu der Zeit gerade aktuelle Hypothese von Rethra im Carwitzer See sieht Brückner als unwahrscheinlich an, was er ausführlich begründet.

Mit diesem Beitrag begann Ludwig Brückner eine ganze Reihe von Publikationen zur Lokalisierung von Rethra.

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